Pressemeldung 18.01.2013

IVD Süd-Vorsitzender Erik Nothhelfer fordert Pflicht zum Nachweis einer qualifizierenden Ausbildung vor dem Beginn der Maklertätigkeit

Der traditionelle Neujahrsempfang des IVD Süd stößt auf großes Interesse

Beim Neujahrsempfang des IVD Süd am 17. Januar 2013 konnte der Vorsitzende Erik Nothhelfer mehr als 200 geladenen Gästen begrüßen; IVD-Vizepräsidentin Margot Schlubeck hielt hierbei ein Grußwort. Der Festredner des Abends war der stellv. Hauptgeschäftsführer der IHK für München und Oberbayern Dr. Manfred Gössl. Im Mittelpunkt der Ansprache von Erik Nothhelfer stand die Qualifizierung von Maklern zur Verbesserung des Verbraucherschutzes und zur Qualitätssicherung im Maklergeschäft.

Im sehr gut besuchten Literaturhaus in München nahmen die Mitglieder des Verbands sowie zahlreiche geladene Gäste, von denen nicht wenige über eine weite Entfernung anreisten, am traditionellen Neujahrsempfang des IVD Süd teil, der dankeswerter Weise von der Hausbank gesponsert wurde. Der Neujahrsempfang ist die im Jahresverlauf erste Leitveranstaltung des größten IVD-Regionalverbandes. Sie lässt neben dem Rückblick auf das vergangene Jahr einen ersten Ausblick auf die kommenden zwölf Monate zu. Aufmerksam verfolgten neben den Mitgliedern und der politischen Prominenz auch hochrangige Vertreter der Immobilienwirtschaft die Rede des IVD Süd-Vorsitzenden.

Mit Spannung wurde die Rede von Dr. Manfred Gössl, stellv. Hauptgeschäftsführer der IHK für München und Oberbayern erwartet. Er ging auf die Marktsituation in Bayern sowie die rasanten Preisanstiege z.B. im Großraum München ein, die den Anschein erwecken, dies sei der „Himmel auf Erden“ für Makler, Verwalter, Bauträger, Investoren und alle anderen Akteure der Immobilienwirtschaft. Doch gerade das Gegenteil ist der Fall! Gespräche mit Vertretern aus der Immobilienwirtschaft belegen, dass diese Situation wirtschaftlich fatal für die Player aus der Immobilienbranche ist.

„Makler erhoffen sich“, so Dr. Manfred Gössl, „einen funktionierenden Markt, denn bei zu geringem Angebot und überhöhter Nachfrage kommen zu wenige Transaktionen zustande. Bauträger können kaum wirtschaftlich neue Objekte planen, da der Baugrund so knapp und teuer geworden ist, dass die Wiederverkaufspreise nur bei weiter steigenden Immobilienpreisen profitabel sein können.“ Projektentwickler weichen auf andere Standorte aus, wie z.B. Berlin, wo sich die Bauvorhaben schneller umsetzen lassen, sofern man große Infrastrukturvorhaben außer Acht lässt. Und die Investoren können bei derzeitigen Preisen keine Rendite mehr erzielen. „Die Immobilienwirtschaft selbst“, so Dr. Manfred Gössl, „wird daher nicht genügend Kraft haben, um die Wohnraumschaffung weiter anzukurbeln. Die Politik ist jetzt zum Handeln aufgefordert!“

„Der Bedarf an Dienstleistungen im Maklergeschäft“, so führte Erik Nothhelfer in seiner Rede aus, „wird anhaltend hoch bleiben. Irritierend ist in diesem Zusammenhang eine Initiative des Bundeslandes Hamburg, die eine Entlohnung des Maklers nach dem „Bestellerprinzip“ fordert.“ Demnach soll derjenige den Makler bezahlen, der dessen Dienstleistung in Auftrag gibt, üblicherweise also der Verkäufer oder Vermieter. Erik Nothhelfer wies deutlich darauf hin, dass durch das Bestellerprinzip der Mieter nicht entlastet, sondern im Gegenteil durch die Überwälzung des Maklerhonorars auf die Miete dauerhaft mit einem weit über der Courtage liegenden Betrag belastet wird. Die Initiative zur Einführung des Bestellerprinzips wurde von Erik Nothhelfer als verbraucherfeindlich bezeichnet.

Auf dem Deutschen Immobilientag 2012 wurde der berufspolitische Kanon des IVD verabschiedet. Kernziel dieser Initiative ist es, die Qualität der Dienstleistung von Maklern, Verwaltern und Sachverständigen anzuheben und die Wettbewerbsfähigkeit der Immobilienberufe in Deutschland gegenüber der europäischen Konkurrenz zu sichern. Insbesondere fordert der IVD von der Politik die Pflicht zum Nachweis einer qualifizierenden Ausbildung vor der Aufnahme der Maklertätigkeit. Die gleiche Forderung wird für die Tätigkeit der Hausverwalter erhoben.

Mit Entschiedenheit tritt der IVD dafür ein, das Ansehen des Maklerstandes zu verbessern, das durch eine verhältnismäßig geringe Zahl von schwarzen Schafen beschädigt wird. Erik Nothhelfer verkündete darüber hinaus die Forderung des IVD für Maklerverträge Schriftform oder Textform vorzuschreiben und zum Schutz der Auftraggeber eine Versicherungspflicht für alle Immobilienmakler einzuführen.

Mit Blick auf das gerade begonnene Jahr wies Erik Nothhelfer darauf hin, dass der Wohnungsbau sich in 2013 positiv entwickeln dürfte. Durch anhaltend niedrige Hypothekenzinsen werde diese Entwicklung begünstigt.

Rechtliche Rahmenbedingungen werden durch die Politik gesetzt. 2013 werden „die Auswirkungen des Mietrechtsänderungsgesetzes“, „der verbesserte Anlegerschutz bei Investmentfonds am grauen Kapitalmarkt“ sowie die in Kürze zu erwartende „Energieeinsparverordnung 2012/2013“ prägende Themen sein. Darüber hinaus kommen auf die gewerblichen Anlagevermittler verschärfte Qualifizierungs- und Registrierungspflichten zu. Neben dem Sachkundenachweis wird auch eine Berufshaftpflichtversicherung verlangt; gewerbliche Vermittler müssen sich in ein öffentliches Vermittlerregister eintragen lassen. Wann, so stellt Nothhelfer die berechtigte Frage, gilt dies - endlich - auch für Immobilienmakler?

Damit wird auch in den kommenden Monaten die zentrale Aufgabe des IVD sein, eine angemessene Qualifikation als Grundlage für die Ausübung des Maklergeschäftes sicherzustellen. Erik Nothhelfer, der im Verlauf des Abends mehrfach auf das Engagement des IVD für eine deutliche Verbesserung der Voraussetzungen zur Aufnahme des Maklergeschäfts aufmerksam machte, stellte damit eindrücklich unter Beweis, dass der IVD das Niveau nicht nur halten, sondern auch deutlich anheben will.

Zurück zu Pressemitteilungen